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Wie viel kostet eine OP beim Hund?

Was, wenn der beste Freund des Menschen einen Unfall hatte, verletzt ist, erkrankt? Tierarztkosten können bei einem Hund besonders hoch werden. Vom Röntgen über Blutuntersuchungen bis hin zu Narkose und Pflege kommen viele Kosten zusammen. Tumore, Zahnprobleme, Wundversorgung und Kreuzbandrisse sind die häufigsten OPs. Was kosten die Eingriffe beim Hund?
Besonderheiten
  • Operationskosten
  • Häufig gestellte Fragen
  • Verschiedene Operationen & ihre Kosten
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Die Tierarztkosten für Hunde sind in der GOT, der Gebührenordnung der Tierärzte festgelegt. Welche Kosten bei welchem Eingriff auf Hundehalter zukommen, kann also im Vorfeld recherchiert werden und unterscheidet sich bei den verschiedenen Praxen und Ärzten nicht.
  • Was sich unterscheidet, ist die vom Arzt jeweils verordnete Behandlung und Medikation. Von Untersuchungen über das Verfassen von Gutachten und den eigentlichen operativen Eingriff bis hin zur Nachsorge kann die behandelnde Praxis jeweils den einfachen bis zum dreifachen Gebührensatz berechnen, abhängig von Aufwand, Zeitpunkt und eigenen Kosten.
  • Verletzungen, Unfälle, Alterserkrankungen und rassenspezifische Probleme machen häufig operative Eingriffe nötig. Besonders häufig muss Zahnstein entfernt werden, eine Hüftdysplasie behandelt werden, Krallen oder Wolfskrallen gezogen werden. Auch Magendrehungen, Kreuzbandrisse und herausgesprungene Kniescheiben gibt es häufiger.

OP beim Hund – das sind die häufigsten Operationen und damit verbundenen Kosten

  • Volkskrankheit Krebs: Tumoroperationen liegen bei 400 € bis 1.000 €
  • Magendrehung wird für etwa 1.200 € behandelt
  • Problemzone Gelenk: Kreuzbandriss kostet beim Hund etwa 1.600 Euro
  • Untersuchungen kosten extra: MRT liegt bei etwa 500 €, Ultraschall bei 100 €+, Blutuntersuchung bei zirka 100 €
  • der größte Teil der Kosten kann von einer Hundekrankenversicherung übernommen werden
  • Tierarztkosten sind nicht willkürlich, sondern über GOT festgelegt

Der Hund ist der beste Freund des Menschen

Der Hund gilt nicht umsonst als der beste Freund des Menschen: Die Tiere sind ihren Besitzern in der Regel treu ergeben und würden ihr Leben für sie geben. Umgekehrt gilt das ebenso – der Hund ist mehr als ein Nutztier, erst ist meist Familienmitglied. Und auf so ein Familienmitglied gibt man gut Acht. Ausgedehnte tägliche Spaziergänge gehören genauso dazu wie gemeinsame sportliche Aktivitäten. Hundefreundschaften werden gepflegt wie die Freundschaften von Herrchen und Frauchen. Im Eifer des Gefechts passiert es dann aber doch häufig: Die Fellnase fängt sich beim Spaziergang eine Zecke ein, beim Toben gelangt ein Holzsplitter in die Pfote, oder das Spiel mit den Hundekollegen fällt etwas ruppiger aus und der Hund muss zum Tierarzt. Selbstverständlich würde das kein Herrchen oder Frauchen verweigern – einem verletzten Tier hilft man grundsätzlich! Aber wie hoch sind die Kosten? Womit muss man rechnen, wenn der Hund mit einer einfachen Verletzung oder nach einem Unfall zum Arzt oder gar stationär in die Tierklinik muss? Alle Informationen finden Sie in unserem Ratgeber!

Wie teuer sind Operationen beim Hund?

Eine pauschale und verbindliche Angabe gibt es hier natürlich nicht. Die Kosten für Behandlungen bei Hunden sind in der sogenannten GOT, der Gebührenordnung für Tierärzte, festgelegt. Aber welche Behandlung braucht ein Hund? Reicht zur Feststellung eine Kreuzbandrisses eine manuelle Untersuchung, muss ein Röntgenbild erstellt werden, oder ist sogar ein MRT nötig? Welche und wie viele Blutuntersuchungen müssen vor einer Operation durchgeführt werden? Was genau an Untersuchungen gemacht wird, liegt erst einmal im Ermessen des behandelnden Arztes. Und deshalb schwanken die Kosten für eine Behandlung so stark: Mancher Arzt weiß recht schnell, was dem Tier fehlt, hat die Diagnose „“auf den ersten Blick““ gestellt. Sein Fachkollege oder seine Fachkollegin dagegen wollen ganz sicher gehen und jeden Zweifel ausschließen – und schon steigen die Kosten allein bei der Diagnose. Dazu kommt, dass die Ärzte und Ärztinnen bei der Berechnung einen gewissen Spielraum haben. Sie dürfen den Gebührensatz für eine bestimmte Maßnahme einfach, doppelt oder sogar dreifach berechnen. Denn natürlich macht es einen Unterschied, ob der Hund im Rahmen der normalen Sprechstunde behandelt wird, ob ein Termin über einen längeren Zeitraum anberaumt wurde, oder ob es sich um einen Notfall mitten in der Nacht, womöglich noch an einem Wochenende, handelt.

Die häufigsten Operationen: Tumorerkrankungen

Besonders häufig leiden Hunde unter einem Tumor. Das kann zuchtbedingt sein, kann auf die Ernährung, die Lebensweise oder eine genetische Veranlagung zurückzuführen sein. Manche Rassen sind anfälliger für Krebserkrankungen als andere, und vor allem im Alter entwickeln die Tiere häufig Tumore verschiedener Art. Dabei werden auch Warzen und andere Hautwucherungen als Tumor bezeichnet. Die Hauttumore sind die häufigsten bei Hunden. 25 % der Hauttumore bei Hunden sind bösartig und sollten für ein Ausheilen ohne Folgen schnell behandelt werden. 40 % aller Operationen beim Hund betreffen Warzen. Eine Tumoroperation liegt meist bei etwa 420 €. Die Kosten setzen sich aus Anamnese, Diagnose, Voruntersuchungen, OP und Nachuntersuchungen zusammen. Das ist allerdings ein Durchschnittswert. Ein Hauttumor an einer leicht zugänglichen Stelle lässt sich natürlich einfacher behandeln als beispielsweise ein von Tumoren befallenes Gesäuge bei einer Hündin, das ganz entfernt werden muss – die Kosten können auf 1.000 € und mehr steigen.

Tumore sollten generell entfernt werden. Auch wenn es sich erst einmal nur um einen gutartigen Tumor handelt oder um einen „“harmlosen Knebel““ auf der Haut – der Tumor kann streuen, Metastasen bilden, auf umliegendes Gewebe übergreifen und dann gar nicht mehr so leicht zu entfernen sein. Die Ursachen von Hauttumoren sind vielfältig. Eine Virusinfektion kann genauso ursächlich sein wie Giftstoffe oder UV-Strahlung. Im Alter steigt das Risiko noch einmal besonders, das ist ähnlich wie beim Menschen. Daher wird eine dauerhafte Reizung des Gewebes durch Strahlung, Umwelteinflüsse und -gifte als risikoverstärkend angesehen. Einige Rassen wie Cocker Spaniel und Pudel sind für Alterswarzen anfälliger als andere Rassen. Chemo- und Strahlentherapie kommen zur Behandlung in Betracht.

Wenn die Zähne nicht mehr gesund sind

Menschen gehen regelmäßig zum Zahnarzt, der Hund kümmert sich weit weniger um seine Zahnpflege. Behandlungen werden beim Veterinär vorgenommen. Da die meisten Hunde für Zahnsteinentfernungen, Zahnextraktionen unter lokaler Betäubung oder auch nur eine eingehende Gebissuntersuchung eher wenig Verständnis aufbringen, werden Zahnbehandlungen unter Narkose durchgeführt.

Zahnextraktionen sind die zweithäufigsten Operationen bei Hunden. Warum werden Zähne gezogen? Man legt beim Hund eher keine Füllung an. Verletzungen von Wurzel wie auch Zahnkrone führen oft zu Entzündungen. Die Zähne werden dann gezogen. Auch bei nicht-ausgefallenen Milchzähnen ist das nötig. Werden Entzündungen der Zähne, des Zahnfleischs oder gar der Zahnwurzel früh erkannt, können sie noch behandelt werden und der Zahn muss nicht gezogen werden. Die Kosten einer Zaznextraktion belaufen sich auf etwa 235 €.

Dritthäufigste Behandlung beim Hund: Wundnaht

Hunde lieben Abenteuer, sind neugierig, stecken ihre Schnauze in alles Mögliche. Und häufig verletzen sie sich dabei. Ob sich die Fellnase nun mit Nachbars Katze angelegt und sich eine heftige Ohrfeige eingefangen hat, ob sie sich die Haut an dornigen Ranken oder einem Ast im Wald aufgerissen hat – manchmal muss die Haut genäht werden. Die Kosten der Behandlung liegen bei insgesamt etwa 350 €. Darin enthalten ist alles, von der Wundreinigung über die eigentliche Naht der Haut inklusive Rasur bis hin zur Nachbehandlung, die eine störende Narbenbildung verhindern soll. Hat der Hund nach einer Rauferei oder aufgrund einer Verletzung Wunden, die tiefer in die Muskulatur gehen und mehr als die Behandlung der Haut notwendig machen, steigen die Kosten.

<>Auch beim Hund häufig: Der Kreuzbandriss</>Fußballer, Skifahrer, Handballer, Boulderer: Sportlich aktive Menschen ziehen sich oft früher oder später einen Kreuzbandriss zu. Das Kreuzband ist beim Menschen eine Sehne im Kniegelenk, die bei Drehungen des Knies unter hoher Krafteinwirkung reißen kann. Das ist beim Hund ebenfalls so. Im Alter leiden viele Hunde (wie Menschen) unter Arthrose. Die Bänder sind nicht mehr so elastisch wie bei jungen Tieren, die Gelenke sind abgenutzt. Tobt der Hund, kann bei heftigen Bewegungen ein Kreuzband reißen. Das ist auch sofort sichtbar. Der Hund hat große Schmerzen und lahmt. Eine operative Behandlung ist nicht immer nötig, manchmal reicht es aus, die Bewegung des Tieres für einen gewissen Zeitraum einzuschränken. Ist das Kreuzband „“nur““ angerissen, heilt es meist von alleine wieder zusammen.

Ist es dagegen komplett zerrissen, muss operiert werden. Denn die Kreuzbänder stehen unter Spannung, wie ein stark gespanntes Gummiband. Reißt ein Kreuzband komplett durch, ziehen sich die beiden Teile zusammen, die Rissstellen finden nicht mehr zusammen, und der Körper baut das unnütze (tote) Gewebe des Bandes recht schnell ab. Ob das Band gerissen oder nur angerissen ist, stellt der Veterinär fest. Dafür ist eine eingehende Untersuchung nötig, bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen und MRT müssen für die Diagnose genutzt werden. Eine operative Behandlung ist kostenintensiv: Etwa 1.600 € kostet es, das Kreuzband zu rekonstruieren oder (bei einem fast kompletten Durchriss) zu stabilisieren. Die Kosten können auf bis zu 2.000 € steigen. Mehr als 200 verschiedene Operationsmethoden stehen zur Verfügung, entschieden wird nach der Rasse des Hundes und der genauen Art des Risses. Auch nach einer erfolgreichen Operation wird der Hund nicht mehr voll leistungsfähig sein. Auch in diesem Aspekt ähnelt die Verletzung dem Kreuzbandriss beim Menschen.

Größere Hunde werden häufiger wegen eines Kreuzbandrisses behandelt als kleine Rassen. Bei Zwerghunden wie dem Zwergpudel oder einem Terrier, ist der Kreuzbandriss oft von einer Luxation der Kniescheibe begleitet und tritt im Alter ab acht Jahren gehäuft auf. Bei großen Rassen wie Boxer, Bullmastiff, Rottweiler, Golden Retriever und Labrador (und ähnlichen) liegt der Altersdurchschnitt bei einem Kreuzbandriss dagegen bei fünf Jahren.

Welpen unerwünscht: Ovariohysterektomie

Viele Hundebesitzer und -besitzerinnen wollen nicht, dass ihre Hündin trächtig wird. Es gibt verschiedene Wege, das zu verhindern. Sehr häufig wird bei weiblichen Tieren eine sogenannte Ovariohysterektomie durchgeführt. Darunter versteht man eine erweiterte Kastration: Die Eierstöcke werden entfernt, ebenso ein großer Teil der Gebärmutter. Diese Methode ist sehr sicher. Werden dagegen nur die Eileiter durchtrennt, wachsen sie möglicherweise irgendwann wieder zusammen. Dann können die Hündinnen immer noch trächtig werden. Eine Ovariohysterektomie ist endgültig. Für die Tiere gilt der einmalige Eingriff als eher verträglich im Vergleich mit hormonellen Behandlungen wie den früher üblichen regelmäßigen Hormonspritzen. Aber auch ein Tumor an der Gebärmutter kann eine Indikation für diesen Eingriff sein, Endometriose (wuchernde Gebärmutterschleimhaut) oder Zysten sind weitere Gründe für die Durchführung.

Da die Eierstöcke bei Hündinnen für den Hormonhaushalt wichtig sind, verändert sich das Wesen der Tiere nach einem solchen Eingriff. Sie werden ruhiger, nehmen deutlich an Gewicht zu, zeigen keinerlei Interesse an männlichen Tieren oder Paarung. Die Tiere vertragen sich besser mit anderen Hunden und Hündinnen, sind weniger aggressiv und wirken häuslicher. Gleichzeitig gilt der Eingriff als Prävention für Milchdrüsentumore (sogenannte Mammakarzinome). Die Operation selbst kostet bis zu 120 €. Dazu kommen allerdings die nötigen bildgebenden Verfahren, Narkose und Schmerzmittel sowie die Überwachung der Hündin während und nach dem Eingriff. In der Regel werden die Tiere stationär untergebracht. Addiert man die Kosten, belaufen sie sich auf etwa 630 €.

Häufig bei großen Hunden, seltener bei kleinen Tieren: Bauchhöhlenoperation

Hunde sollten niemals fressen und danach ausgelassen toben. Das weiß eigentlich jeder, der mit einer Fellnase zusammenlebt. Aber wie verhindert man, dass der vierbeinige Freund nach dem Fressen durch den Garten fegt und die Vögel in die Bäume scheucht? Manchmal passiert das einfach. Wenn der Hund dann plötzlich jault und der Bauch angeschwollen ist, handelt es sich um eine Magendrehung. Der volle, schwere Magen hat sich in der Bauchhöhle durch die heftige Bewegung in eine andere Position gedreht. Das ist nicht nur schmerzhaft für den Hund, sondern lebensgefährlich. Wirklich feststellen kann natürlich nur ein Veterinär die Magendrehung – und sie muss operativ behandelt werden. Etwa 1.200 € fallen für den Eingriff an. Die Operation muss sofort durchgeführt werden, denn innerhalb weniger Stunden führt eine Magendrehung zum Tod des Tiers. Selbst eine rechtzeitige und fachgerecht durchgeführte Operation kann noch zu Komplikationen wie Blutvergiftung oder Herzversagen führen. Durch Medikamente und die nötige Nachbetreuung steigen die Kosten oft bei bis zu 2.000 €. Warum dreht sich bei manchen Tieren der Magen?

Der Magen des Hundes ist an der Speiseröhre und am Zwölffingerdarm fixiert. Er pendelt also im Grunde genommen hin und her wie eine schwere, gut gefüllte Hängematte. Große Hunde haben einen größeren Magen, der bei guter Befüllung ein hohes Gewicht hat. Bewegt sich der Hund (große Hunde machen heftigere Bewegungen), schwingt der Magen also recht heftig aus. Der Magen kann sich um seine Längsachse drehen. Ist er verdreht, sind Mageneingang und Magenausgang abgeschnürt. Dadurch dehnt sich der Magen immer weiter aus. Denn das Futter gärt im Magen weiter. Vor allem die größeren Rassen, die in Mode sind, zeigen ein hohes Risiko für eine Magendrehung. Hunde wie Dobermann, Deutsche Dogge, Weimaraner und Irish Setter haben einen breiten und tiefen Brustkorb – sie sind besonders gefährdet.

Hüftknochendysplasie kommt wachstumsbedingt häufig vor: Platz 7 der häufigsten Operationen

Bei Rassehunden, insbesondere bei großen Rassen, kommen häufiger Ellenbogendysplasien oder Hüftknochendysplasien vor. Wachstumsbedingt werden die Gelenke geschädigt. In der Folge leiden die Tiere oft an Gelenkarthrosen. Die Fehlstellung kann behoben werden, aber damit sind etwa 1.100 € an Kosten für die Operation verbunden. Was genau ist das Problem bei einer Dyspepsie?

Das Knochen- und Knorpelwachstum funktioniert nicht richtig, die Gelenkknorpelschicht wird durch eine Fehlbelastung stark einseitig abgenutzt. Bei der entstehenden Arthrose reiben die Knochen im Gelenk aufeinander, was zu starken Schmerzen führt. Die Beweglichkeit des Hundes ist damit stark eingeschränkt. Mehr noch: Kleinere Knochenteile können im Gelenk absplittern. Oft dringen sie in die Knochenhaut ein, bevor der Körper sie einfach abbaut. Dort lösen sie heftige Entzündungen aus. Ellbogendysplasien werden, wie auch Hüftdysplasien, durch Übergewicht, zu viel Bewegung und frühes Treppenlaufen bei Welpen verursacht werden. Unfälle mit Knochenbrüchen oder Stauungen der Gelenke können ebenfalls die Ursache. Weitaus häufiger ist aber eine erbliche Veranlagung, die insbesondere bei großen Hunderassen wie dem Berner Sennenhund, dem Bernhardiner, Neufundländer, der Bordeaux-Dogge, dem Chow-Chow und ähnlichen Tieren. Auch Mischlinge, die von großen Rassen abstammen, erkranken im Lauf ihres Lebens daran. Die Erkrankung zieht zahlreiche Kosten nach sich, denn zu der OP kommt eine Dauermedikation. Diagnostische Verfahren kommen ebenfalls dazu.

Amputation von Gliedmaßen nach Unfall oder Erkrankung

Erleiden Hunde einen schweren Unfall oder erkranken, müssen sie nicht immer eingeschläfert werden. Heute ist eine Amputation meist kein Problem, so dass der geliebte Vierbeiner in der Familie bleiben kann. Hunde mit nur drei oder zwei Beinen können weiterhin ein gutes Leben führen, sie sind mit der richtigen Therapie und Hilfsmitteln wie Prothesen oder einem „“Hunderollstuhl““ auch wieder beweglich und durchaus lebensfroh. Eine Amputation wird jedoch immer nur im Notfall durchgeführt. Sie wird mit etwa 590 € berechnet.

Frakturen: Wenn Knochen brechen

Wenn Hunde wild spielen oder einen Unfall erleiden, brechen auch mal Knochen. Das ist sehr schmerzhaft, kann aber (wie beim Menschen) behandelt werden. Frakturen werden abhängig von der Schwere und der genauen Art des Bruchs unterschiedlich behandelt. Manchmal reichen Gipsschienen, in anderen Allen ist eine Operation nötig, mit jeweils mehr oder weniger kosten- und zeitintensiven Nachbehandlungen. Da die Behandlungsmöglichkeiten so unterschiedlich ausfallen und jaa nach Fall unterschiedlich lange und intensiv sind, differieren auch die Kosten stark. Man sollte aber auf jeden Fall mit 1.400 € oder mehr rechnen.

Das sogenannte Blutohr: Hämatom am Ohr

Eigentlich handelt es sich nur um einen Bluterguss am Ohr – vor allem Hunde mit herunterhängenden Ohren sind davon häufiger betroffen. Rassen wie Locker Spaniel, Basset oder Dogge können sich durch heftiges Kopfschütteln oder durch Raufereien mit anderen Tieren so ein Hämatom zuziehen. Das Blutohr entsteht, wenn kleine Äderigen am Ohr platzen. Weil das Ohr herunterhängt, schwillt dieser gut durchblutete Hautlappen an und füllt sich mit Blut. Ein Blutohr sollte grundsätzlich vom Tierarzt operativ behandelt werden. Die Kosten liegen bei etwa 420 €, es können aber auch bei Komplikationen höhere Kosten entstehen.

Ein anderer Fachbegriff für das Blutohr ist Othaematom – so bezeichnet man den Bluterguss am Ohr in der Tiermedizin. Der vollständige lateinische Begriff ist Hämatom auriculare. Das Blut sammelt sich an einer Stelle der Ohrmuschel zwischen dem Knorpel und der Haut, manchmal auch innerhalb des Knorpels. Meist ist die Innenseite der Ohrmuschel davon betroffen, und das erste Anzeichen für das Blutohr ist eine Verfärbung. Die Schwellung wird meist erst bemerkt, wenn Ohr an der betroffenen Stelle schon deutlich rot, gelblich oder grün-blau ist. Bildgebende Verfahren sind bei der Diagnose nicht nötig, die meisten Tiermediziner erkennen das Blutohr beim Ansehen. Die Schwellung kann ertastet werden, in seltenen Fällen führen die Tiermediziner einen Hörtest durch. Wird der Bluterguss punktiert, also mit einer sehr feinen Kanüle eine Flüssigkeitsprobe entnommen, ist der Befund meist schon eindeutig.

Das Othaematom wird behandelt, indem der Veterinär mit einer Spritze das Blut aus dem Gewebe absaugt. Manchmal füllt sich der Erguss wieder, so dass dieser Vorgang mehrfach wiederholt werden muss. In einigen Fällen wird Kortison in das Hämatom gespritzt, so dass sich die Stelle nicht so schnell wieder mit Blut auffüllt. Bei unzureichender oder falscher Behandlung bildet sich der Bluterguss zwar auch zurück, aber das Ohr bleibt verformt, der Hund wird Narben behalten. Und diese können das Hörvermögen einschränken. Starke Hämatome im Bereich des Ohrs müssen aufgeschnitten werden, danach wird die Stelle wieder vernäht. Im günstigsten Fall kann der Hund für 240 € behandelt werden, wenn der Bluterguss auf Sicht diagnostiziert und mit nur einmaligem Absaugen behandelt werden kann. In allen anderen Fällen sind die Kosten höher.

Bandscheibenvorfall: Trifft auch Hunde

Ist das Bandscheibengewebe durch Überbelastung oder durch eine Fehlbelastung der Wirbelsäule degeneriert, kommt es irgendwann zu einem Bandscheibenvorfall. Der natürliche Alterungsprozess begünstigt das, aber auch Übergewicht und falsche Ernährung machen Hunden anfälliger für einen Bandscheibenvorfall. Wie beim Menschen bestehen die Bandscheiben aus einem weichen Kern inmitten von knorpeligem Gewebe. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der weiche Kern aus der Bandscheibe hervor und drückt auf das Knochenmark. Da in der Wirbelsäule viele Nerven verlaufen, drückt das Gewebe auch darauf. Denn die Bandscheibe verwölbt sich zuerst in den Wirbelkanal. Der Hund ist aufgrund der Schmerzen in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Auf Berührungen reagieren betroffene Tiere sehr empfindlich. Wird der Vorfall nicht behandelt, kommt es irgendwann zu einer enormen Bewegungseinschränkung bis hin zu Lähmungserscheinungen. Inkontinenz kann eine Folge sein.

Ein Bandscheibenvorfall kann bei jeder Hunderasse auftreten. Kleinere Rassen mit einem langen Rücken und kurzen Beinen sind häufiger betroffen. Diese Rassen werden auch als chondrodystrophe Hunderassen bezeichnet: Dackel und Teckel gehören genauso dazu wie Pekinesen und Spaniel, Pudel und Basset. Auch Pinscher und Schnauzer können betroffen sein. Große Hunderassen wie Doggen und Schäferhunde leiden vermehrt nach dem sechsten Lebensjahr unter einem Bandscheibenvorfall.

Bei einer leichten Ausprägung wird der Vorfall mit Schmerzmitteln, Physiotherapie und Ruhe behandelt. In schweren Fällen ist eine Operation nötig, die von einer mehrwöchigen Regenerationsphase ohne Anstrengung begleitet wird. Anschließend sollte der Hund eine Physiotherapie absolvieren, um wieder zu einer gesunden und schonenden Form der Bewegung zu finden. Die Kosten für die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls liegen eigentlich immer im vierstelligen Bereich. Wie hoch genau sie sind, hängt von der Art der Behandlung ab, also auch von der Schwere des Vorfalls.

Unterschiedliche Rassen sind unterschiedlich anfällig – und die Gebühren?

Manche Hunderassen sind so beliebt, dass sie vermehrt unter fragwürdigem Vorgehen gezüchtet werden. Werden Hunde für die Zucht zusammengebracht, die miteinander verwandt sind, steigt für ihre Nachkommen das Risiko verschiedener Erkrankungen. Daher sollten angehende Hundebesitzer und -besitzerinnen sich beim Züchter einen Stammbaum zeigen lassen und diesen genauer studieren. Manche Rassen sind insbesondere aufgrund ihres speziellen Körperbaus so beliebt: Beim Basset gehören die extrem langen, hängenden Ohren genauso zum Rassestandard wie die kurzen Beine und der lange Rücken. Auch beim Dackel gehört der lange Rücken dazu. Bei der Dogge dagegen ist wie beim Bullmastiff der massive, tiefe und breite Brustkorb besonders bevorzugt. Dass diese extremen Körpermerkmale zu gesundheitlichen Problemen führen können, die bei anderen Rassen überhaupt keine Rolle spielen, versteht sich von selbst.

Natürlich hängen die Kosten einer bestimmten Operation hängen dagegen nicht von der Hunderasse selbst ab, sondern von Alter und allgemeinem Gesundheitszustand des Hundes, von den nötigen Behandlungen und Medikamenten, der Dringlichkeit und ähnlichen Faktoren. Und sie hängen davon ab, ob und wie der Hund versichert ist. Die Kosten für eine Hunde-OP-Versicherung variieren durchaus nach Rasse. Denn einige Rassen sind aufgrund der Rassestandards einfach anfälliger für bestimmte Erkrankungen und Verletzungen – die Versicherung fällt dann kostenintensiver aus. Sind Hunde beim Tierarzt teurer als Katzen? Das kommt tatsächlich darauf an. Einige Maßnahmen, Medikamente und Eingriffe sind beim Hund tatsächlich kostenintensiver. Das trifft aber nicht für alle Behandlungen zu, manchmal sind die Kosten auch in etwa gleich, oder das Verhältnis ist genau umgekehrt.

FAQ: Wichtige Fragen kurz beantwortet

FrageAntwort
Wie viel kostet eine Notoperation beim Hund?Die Kosten hängen von der Art des Eingriffs ab sowie von der Uhrzeit. Kann der Eingriff innerhalb der normalen Praxisöffnungszeiten aufgrund von wenig Betrieb einfach dazwischengeschoben werden, ist das kostengünstiger als wenn der Tierarzt mitten in der Nacht die Praxis extra öffnen und dazu noch einige Angestellte organisieren muss. Kleine Eingriffe (wie beim Blutohr) sind weniger kostenintensiv als größere Eingriffe (wie bei einer Magendrehung).
Wie teuer ist die Narkose für den Hund?Es gibt verschiedene Arten der Narkose beim Hund. Jede davon ist mit anderen Kosten verbunden. Eine davon ist die Inhalation, die im einfachen Satz mit 38,48 € berechnet wird. Setzt der Tierarzt den zweifachen Satz an, liegen die Kosten bei 76,96 €, beim dreifachen Satz sind es 115,44 €. Die Kosten sind in der GOT, der Gebührenordnung der Tierärzte, festgelegt.
Übernimmt die OP-Versicherung alle Kosten?Es gibt unterschiedliche Formen der OP-Versicherung für Hunde. Abhängig davon, welche Versicherung besteht, werden alle Kosten übernommen, nur ein Teil der Kosten oder gar keine Kosten. Nicht jede Versicherung deckt jede OP ab. Und manchmal sind einige Rassen gezielt ausgeschlossen. Generell gibt es aber für jeden Hund die passende Versicherung – Hundebesitzer sollten sich einfach beraten lassen.
OP wird von der Versicherung gezahlt – und die Medikamente?Medikamente, die für die Behandlung notwendig sind und im Vorfeld, im Verlauf oder zur Nachsorge bei einer Operation verordnet werden, übernimmt die OP-Versicherung. Das ist zumindest dann der Fall, wenn die OP-Kosten vollständig übernommen werden. Wird die Operation nicht oder nur teilweise von der Versicherung abgedeckt, werden die Kosten für die Medikamente nicht immer vollständig gezahlt.
Übernimmt die Versicherung die Kosten für Physiotherapie?Die reinen Physiotherapiekosten übernimmt die OP-Versicherung nicht. Allerdings werden die Kosten für die Operation übernommen, die der Physiotherapie oft zwingen vorausgeht. Wer will, dass die Versicherung auch die Kosten für die komplette Nachbehandlung übernimmt, sollte mit dem Versicherungsunternehmen in Kontakt treten: Es gibt nicht nur OP-Versicherungen für den Hund, sondern auch andere Formen der Versicherung.
Wo finde ich eine Tabelle mit den OP-Kosten für den Hund?Die Gebührenordnung der Tierärzte ist online an verschiedenen Stellen einsehbar. Zahlreiche Tierarztpraxen und Tierkliniken stellen Auszüge der Gebührenordnung auf ihre Internetseite. Meist sind dort die Kosten für die Eingriffe aufgeführt, die in der jeweiligen Praxis durchgeführt werden. Und häufig ist auch noch aufgeschlüsselt, welche Kosten für bildgebende und diagnostische Verfahren, Medikamente, Verbände und Nachsorge zu der Operation hinzukommen.
Gibt es finanzielle Hilfen bei der Hunde-OP?Eine Hunde OP-Versicherung übernimmt für viele Eingriffe alle Kosten oder zumindest einen Teil der Kosten. Ist der Betrag dennoch zu hoch, kann häufig mit der Tierarztpraxis ein Finanzierungsplan (Ratenzahlung über mehrere Monate) vereinbart werden. Ansonsten kommt noch eine Finanzierung über einen Kurzzeitkredit bei einem Kreditinstitut in Frage. Zuschüsse und Hilfen von anderer Seite gibt es leider nicht.
Hund muss eingeschläfert werden – was kostet das?Manchmal kann einem Tier einfach nicht mehr geholfen werden. Wenn die Verletzungen nach einem Unfall zu schwer sind, der Krebs zu viele Metastasen gebildet hat oder der Alltag einfach nur noch von Scherzen geprägt ist, dann gebietet es eigentlich die Liebe zum Tier, dem langjährigen besten Freund ein würdevolles und schmerzfreies Ende im Kreis der Familie zu verschaffen. Auch wenn es schwer ist: Tierärzte schläfern immer wieder Hunde ein. Das kann in der Praxis passieren. Viele Mediziner bieten dafür auch Hausbesuche an, um es der Fellnase und dem Besitzer nicht noch schwerer zu machen. Das Einschläfern selbst liegt bei 19,24 €, Medikamente kosten zwischen 20 € und 50 €. Dazu kommen ein Beruhigungsmittel (10 € bis 20 €), die Entsorgung des Körpers (etwa 30 €), und eventuell Zuschläge für Wochenende und Nacht sowie Fahrtkosten.
Welche Erfahrungen gibt es bei der Kostenübernahme durch die Versicherung?Die meisten Versicherungen arbeiten durchaus seriös und erstatten alle anfallenden Kosten nach Einreichen und Prüfung der Abrechnungen. Hundebesitzer und -besitzerinnen sollten sich allerdings im Vorfeld erkundigen, welche Kosten übernommen werden, welche Operationen von der Kostenübernahme ausgeschlossen sind und welche Dokumente die Versicherung benötigt.
Sind alle OP-Kosten auch von der Hundekrankenversicherung abgedeckt?Nein. Die Hundekrankenversicherung deckt nicht alle gegebenenfalls nötigen Operationen, Medikamente und anderen Behandlungen ab.

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